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Kompost im Stadtgarten


Führst du einen Kompost in deinem Garten? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen der Auffassung sind einen Kompost zu führen sei viel Aufwand. Ich kann euch nach drei Jahren Komposterfahrung jedoch versichern, dass dem nicht so ist und dass ein Kompost bei richtiger Führung auch nicht riecht, um gleich mit dem zweiten Vorurteil aufzuräumen. Es gibt eigentlich nur Faktoren, die für das Führen eines Komposts sprechen.


In erster Linie kann damit Abfall vermieden werden. Denn Essensreste sind dafür gedacht, um zu verrotten und nicht unnötigerweise verbrannt zu werden. Du sparst also Gebührensäcke, zudem kannst Du dir deine eigene Gartenerde ziehen und bietest vielen Insekten einen Lebensraum. Wohnst Du in einem mehrstöckigen Familienhaus ist es eine gute Möglichkeit mit den Nachbarn in Kontakt zu kommen. Mit einigen Regeln klappt das auch hervorragend.









Was benötigst Du für einen Kompost?


Grundsätzlich benötigst du für einen gut funktionierenden Kompost nur kleingeschnittene Essensabfälle, Hächsel, Wasser, Luft und Zeit.

Das Kompostsystem kannst Du in jedem Baumarkt kaufen. Wenn Du in Basel wohnhaft bist, geht es noch einfacher. Über die Stadtgärtnerei kann das Kompostsystem mitsamt Mistgabel geliehen werden und wird kostenlos, inklusive einer persönlichen Einführung, vor die Haustür geliefert.


Wie funktioniert es?


Nach dem Aufbau an einem schattigen Ort, gilt es den Kompost regelmässig zu füttern. Was dabei in den Kompost kommt, kannst Du selber bestimmen. Wichtig ist vor allem, dass die Essensabfälle klein geschnitten werden, das heisst Fünffrankenstück gross. Denn so bieten sie eine grössere Oberfläche, als Angriffsfläche für die Kompostbewohner und es wird schneller kompostiert. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Fleisch das einzig mühsame zu kompostieren ist und würde daher nicht raten dies in den Kompost zu werfen. Alles andere klein schneiden und untermischen. Auf jede Einheit Kompostabfälle kommt eine Einheit Hächsel hinzu. Anschliessend mit der Mistgabel sachte vermischen und unterheben. Dabei die oberste Schicht höchstens mistgabeltief wenden, so wird optimal Luft zugeführt ohne die Struktur dabei zu zerstören. Einmal im Monat kannst Du für eine bessere Mineralienzufuhr zusätzlich einen Becher Steinmehl einarbeiten. Besonders im Sommer ist es wichtig den Kompost ab und an zu giessen. Zum Überprüfen, ob der Kompost feucht genug ist, nimmst du ein wenig der obersten Schicht in die Hand und versuchst sie zusammen zu drücken. Bleibt die Erde zusammen ist der Kompost feucht genug, bröselt sie Dir aus der Hand muss etwas gewässert werden. Zu viel Wasser ist in einem Kompost jedoch auch wieder nicht erwünscht. Hast Du beim Zusammendrücken das Gefühl Du könntest die Komposterde förmlich ausdrücken, kannst Du das mit einer extra Portion Hächsel ausgleichen. Um den Kompost feucht zu halten, lieber regelmässig mit einer Giesskanne wässern, anstatt den Kompost mit dem Gartenschlauch zu ertränken. Vor allem, wenn neben dem Kompost ein Baum steht, ist dies in einer trockenen Sommerperiode zu beachten. Denn die Baumwurzeln entziehen dem Kompost gerne das Wasser.


Komposterde abschöpfen

Nach einem Jahr ist es dann so weit. Der Kompost kann im Frühjahr ein erstes Mal auseinander genommen werden, um die Komposterde abzuschöpfen.

Auch dieser Schritt ist nicht so aufwendig wie es einem erscheint. In einem ersten Schritt das Gitter und die Plastikeinlage entfernen. Der Kompost ist zu diesem Zeitpunkt schon so kompakt, dass er wie ein Turm stehen bleibt. Die oberste Schicht, in der die Essenreste noch gut zu erkennen sind, auf eine bereitgelegte Blache abschaufeln. Die darunter liegende dunkle Schicht ist die fertigkompostierte Erde. Diese kann nun gesiebt, oder direkt auf den Gemüsebeeten verteilt werden.

Die letzten 20 cm stehen lassen, damit bereits Würmer für das neue Kompostjahr vorhanden sind. Das Gitter wieder aufbauen und den Plastik einsetzen.

Wenn Du einmal das Gefühl hast, dass dein Kompost nicht aktiv genug ist, sind gekochte Essensreste oder etwas Karton ein guter Beschleuniger.

Für mich ist der Kompost ein weiterer Grund möglichst viele Produkte in Bioqualität zu kaufen, da sie anschliessend zersetzt werden und neue Ansaaten im Folgejahr nähren.

Ich finde den Kompost einen guten ersten Schritt, um mit einem geringen Aufwand die Mechanismen der Natur zu beobachten und ihren Vorgängen auf die Spur zu kommen. Es ist immer wieder erstaunlich wie Mikroorganismen es schaffen, aus Essensabfällen eine wunderbar weiche Erde zu zaubern.


xx Nathalie

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